EDITORIAL

Das Spiel mit dem Vertrauten

Klinker ist auf den ersten Blick ein authentisches, massives und streng gegliedertes Material. Durch seine Kleinteiligkeit kann es aber auch flexibel sein, skulptural oder spielerisch wirken. Unser Diskurs bewegt sich in dieser siebten Ausgabe von Brick-Design zwischen Architektur und Kunst: Benedikt Crone und Boris Schade-Bünsow von der Bauwelt diskutieren mit Alex Chinneck, Bildhauer aus London, und Christian Heuchel, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter bei O&O Baukunst in Köln.

Alex Chinneck schafft mit surrealen temporären Installationen im urbanen Raum irritierende, gleichzeitig faszinierende Eindrücke. Christian Heuchel ist neben der Tätigkeit als Architekt Dozent für Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf und Inhaber des Künstlerbüros bHK. Beide beherrschen den Spagat zwischen Kunst und Architektur äußerst virtuos. In der entspannten Atmosphäre der PanAm Lounge in Berlin, einem ebenso surreal wie pittoresk anmutenden Original aus den 70er-Jahren, sprechen wir über die Grenzen beider Disziplinen im öffentlichen Raum, den skulpturalen Aspekt von Gebäuden und deren Vergänglichkeit.

Weiter richten wir unseren Fokus auf realisierte Bauten in Tschechien und in den Niederlanden, die man leicht für riesige Kunstobjekte im öffentlichen Raum halten könnte: In Breda (NL) wirken die drei Wohntürme der Architekten Bedaux de Brouwer, Goirle (NL), durch die dunkle, vor- und zurückspringende Fassade und Plastizität der Klinker wie riesige Skulpturen in der Landschaft. In einem Vorort von Ostrau (CZ) haben die Architekten AP Atelier, Prag, das dreigeschossige Science and Technology Centre innerhalb eines ehemaligen Industrieareals 2014 fertiggestellt. Das dreieckige Gebäude wirkt vor allem aufgrund des burgunderfarbenen Klinkers entlang der Südost-Fassade sehr massiv.

Wir wünschen Ihnen viel Inspiration beim Lesen!

Redaktion Bauwelt

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